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Die École des Hautes Études en Sciences Sociales, der seit 2017 der Historiker Christophe Prochasson vorsteht, geht zurück auf die Formierung der 6. Section an der École Pratique des Hautes Études im Jahre 1947 auf Initiative mehrerer herausragender französischer Historiker, darunter Lucien Febvre und Fernand Braudel. Sie pflegt das Erbe eines über drei Jahrzehnte währenden Bemühens, die Sozialwissenschaften als eigenständigen und interdisziplinär angelegten erkenntnistheoretischen Schwerpunkt (domaine épistémologique) zu etablieren. Im Mittelpunkt dieses Untersuchungsansatzes steht der Mensch, stets verstanden als Teil einer Gesellschaft oder eines sozialen Gefüges (l’homme en société).

Hauptgebäude der EHESS am Boulevard Raspail in Paris. Bild: JorgeBarreraM / CC-BY-SA 4.0

In der Nachfolge Braudels als Präsident der 6. Section der EPHE war es vor allem Jacques Le Goff, der 1972 die Weichen für die Schaffung einer eigenständigen Institution stellte. Drei Jahre später, 1975, mündeten diese Pläne in der Gründung der EHESS als von der EPHE unabhängiges Grand établissement de recherche et d’enseignement. Sie bietet Studierenden aus aller Welt eine forschungsbezogene akademische Ausbildung (ab dem Master) und eine Lehre auf höchstem Niveau. Die Mention Histoire (Abteilung für Geschichte) widmet sich sowohl der Forschung als auch der Vermittlung von Forschungskompetenz im Rahmen von Seminaren, nicht zuletzt in Anlehnung an die deutsche Wissenschaftstradition. Die Forschung vollzieht sich in Centres, Groupes und Equipes, zumeist eng verbunden mit anderen Forschungseinrichtungen wie dem CNRS. Das größte Laboratoire der EHESS im Bereich der Geschichte ist das Centre de recherches historiques (CRH), welches etwa 130 Enseignants-chercheurs und Chercheurs umfasst und Hunderte Doktoranden betreut.

Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (gegründet 1386) ist die älteste fortwährend bestehende Universität Deutschlands. Das Historische Seminar hat im Jahr 2015 sein 125- jähriges Bestehen gefeiert, jedoch geht die Einrichtung eines historischen Lehrstuhls an der Universität bis auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Seit 2004 ist das Historische Seminar Teil des Zentrums für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK), zusammen mit der Europäischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Religionswissenschaft. Das eigenständige Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik gehört hingegen zum Zentrum für Altertumswissenschaften, ist mit dem Historischen Seminar aber in der Lehre sehr eng verbunden, ebenso wie das Heidelberger Südasien-Institut (SAI).

Universitätsbibliothek in Heidelberg. Bild: Martin Kraft / CC-BY-SA 3.0

Zusammen mit einer Vielzahl weiterer Institute gehört auch das Historische Seminar der Philosophischen Fakultät an, die u. a. das Promotionsrecht ausübt und das Prüfungsamt (GPA) gemeinsam mit der Neuphilologischen Fakultät unterhält. Das Historische Seminar umfasst drei Professuren im Bereich der Mittelalterlichen und Landesgeschichte, vier im Bereich der Neueren bis Zeitgeschichte sowie Professuren für Amerikanische, Osteuropäische und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Es kooperiert eng mit der Hochschule für Jüdische Studien und ist an zwei Schwerpunkten der Heidelberger Verbundforschung intensiv beteiligt, dem Cluster of Excellence „Asia and Europe in a global context“ und dem Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“.